Äpfel

Lebensmittelunverträglichkeiten werden oft dem Lebensmittel in die Schuhe geschoben, dabei lohnt es sich die Sache differenzierter zu betrachten.

So haben Menschen die auf Äpfel allergisch reagieren, weit weniger bis gar keine Probleme mit Alten Apfelsorten. Diese enthalten mehr Polyphenole welche den Apfel aromatisch, aber weniger süß machen. Außerdem verfärben sich solche Äpfel beim Anschneiden schneller und sie haben nicht immer eine perfekt runde Form. All diese Eigenschaften sind im Mainstreamapfel nicht gefragt und deshalb rausgezüchtet worden. Was bleibt ist eine häufige Unverträglichkeit und die Erkenntnis, dass es immer auch Nebenwirkungen hat, in der Natur rumzufuschen.

Hast auch du Probleme mit Äpfel distanziere dich von Mainstreamsorten wie Jonagold, Golden Delicious, Gala und Granny Smith. Die Vielfalt an existierenden Alternativen ist gigantisch und regional ganz unterschiedlich. Der Boskoop ist einer der wenigen immer noch weit verbreiteten alten Apfelsorten. Andere regionale Sorten findest du häufig in Bioläden, auf Märkten und auf Streuobstwiesen bzw. bei Vereinen oder anderen Organisationen, die Streuobstwiesen pflegen.

Der Nabu pflegt beispielsweise die Streuobstwiesen in Köln Langel und in Leverkusen, die neben leckeren Äpfel auch Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere wie den Wiedehopf bieten.

https://www.nabu-koeln.de/natur-landschaft/streuobstwiesen/

Aber auch mitten in der Stadt kannst du solche Bäume finden auf Mundraub.org.

Wenn du nicht gleich beim ersten Bissen beschwerdefrei bist, gib nicht auf. Manchmal braucht der Körper eine Weile, um zu merken: Oh, ich muss mich gar nicht aufregen, da kommt ja gar nichts schlimmes. Wenn du immer mal wieder ein bisschen probierst, hast du gute Chancen, dass bald auch der ganze Apfel wieder ohne Reue schmeckt.

Weizen

Weizen ist so negativ verschrien, dass ihn viele Menschen vollständig meiden. Dabei ist auch Weizen nicht gleich Weizen. Die Weizenpflanze hat eine ähnliche Hochzucht, wie die Äpfel hinter sich. Der moderne Weizen enthält deshalb deutlich mehr Gluten als das früher der Fall war. Was den landwirtschaftlichen Ertrag steigert, führt bei vielen Menschen zu Unverträglichkeit, denn Gluten ist wie Klebstoff. Es heißt nicht umsonst Weizenkleber und sorgt dafür, dass der Teig so eine wunderbare Konsistenz hat. Er verklebt aber auch unseren Darm und schränkt die Darmfunktion ein. Ein bisschen was davon ist für die meisten Menschen kein Problem, zu viel aber eben schon. Tatsächlich haben noch deutlich mehr Menschen gesundheitliche Beschwerden auf Grund von Gluten, als denen es bewusst sind. Es ist der Pups hier und da, das Völlegefühl, der Blähbauch… alles nichts Weltbewegendes und schon so zur Normalität geworden, dass wir gar nicht mehr auf die Idee kommen, dass es anders sein könnte.

Deutlich besser verträglich als der Weizen aus der konventionellen, industriellen Landwirtschaft sind Bio-Weizen und ältere Weizensorten aus kleinbäuerlichem Anbau. Alternativ kannst du auch gleich zu Urgetreidesorten greifen. Einkorn und Emmer sind die Urformen des heutigen Weizens und deutlich besser verträglich als sein moderner Verwandter. Auch Dinkel und dessen Urform, das Oberkulmer Rotkorn sind gute Alternativen, die weniger Gluten enthalten, geschmacklich aber in nichts nachstehen.

Bei uns im Sortiment findest du neben den modernen Getreidesorten Emmer, Einkorn und Oberkulmer Rotkorn. Warum haben wir kein Kamut im Sortiment? Kamut ist ebenfalls ein gut verträgliches Urkorn, leider lässt es sich in Deutschland weniger gut anbauen, da es Wärme liebt. Wir möchten uns jedoch besonders auf regionale Ernährung spezialisieren, die wie oben ja schon erwähnt auch eine große Auswahl bietet.

 

Urgetreide_Emmer_Einkorn

Ist Bio gesünder?

Wenn du Lebensmittelunverträglichkeiten wahrnimmst, dann kann es immer auch daran liegen, dass sie konventionell produziert sind. Denn auf und in diesen Lebensmitteln befinden sich Rückstände von Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden, die nicht nur für kleine Lebewesen ungesund sind. Die Biolandwirtschaft arbeiten mit ganz anderen Strategien, um die Kulturpflanze zu schützen, wie Humusaufbau, Fruchtfolge, Nützlingen, Mischkulturen und mechanischem Beikrautentfernen.

Zudem bedeuten Fraßfeinde auf dem Gemüse nicht nur einen störenden Effekt. Sie sorgen dafür, dass Pflanzen sogenannte Antioxidantien bilden. Sie sind ähnlich den Abwehrkräften die wir bilden, wenn wir von Krankheitserregern angegriffen werden. Antioxidantien haben einen entscheidenden Mehrwert auch für uns Menschen. Denn sie kämpfen in unserem Körper weiter, z.b. gegen Krebszellen.

Das sind nur ein paar Gründe, warum wir ein Bioladen sind und fast ausschließlich Biolebensmittel führen.

Rohrzucker

Wir haben uns von Anfang an dafür entschieden nur regionalen Bio-Rübenzucker zu führen und keinen importierten Rohrzucker. Die Frage danach bekommen wir aber immer wieder. Jahrzehntelange Marketingkampagnen haben ihr Wirkung gezeigt und in unseren Köpfen die feste Überzeugung hinterlassen, das Rohrzucker guter Zucker ist und weißer Zucker schlechter Zucker. Aber leider muss ich dich enttäuschen, beide sind schlechter Zucker. Es stimmt zwar, dass in Rohrohrzucker noch ein paar Pflanzenstoffe drin sind, die einen gesundheitlichen Mehrwert haben. Da der Zucker an sich aber nicht wirklich gesund ist, wird er dadurch auch nicht gesünder. In den Mengen in denen Zuckerkonsum als unproblematisch gelten kann (hierzu gehen die Meinungen weit auseinander) ist die Menge an gesunden Inhaltsstoffen nicht relevant. Wenn ich also etwas für meine Gesundheit tun will, esse ich nicht braunen Zucker statt weißen, sondern gar keinen.

Bleibt noch der kleine geschmackliche Unterschied von Rohrzucker zu Rübenzucker. Dieser feine Unterschied ist uns offen gesagt nicht ausreichend um Zucker aus Südamerika zu importierten mit Schwerölverbrennenden Schiffen.

Zuckerrüben

Funfacts am Rande:

Wusstest du warum Bio-Rübenzucker so viel teurer als konventioneller Zucker ist? Die Zuckerrübe wächst recht langsam, weshalb der Unkrautdruck sehr hoch ist. Herbizide aufs Feld zu knallen ist leider einfach günstiger, als das Beikraut mechanisch zu entfernen.

Und wusstest du warum du fast in keinem Lebensmittel Rübenzucker finden wirst? Obwohl Rohrzucker mehr als 8000 km zurückgelegt hat ist er immer noch billiger, weil die Arbeitskräfte in Südamerika so schön günstig sind.

Was hast du dich schon immer über Lebensmittel gefragt?