Tante Olga 2.0 Ausblick und Rückblick

Tante Olga
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Olga und Attila moderieren den Workshop von Tante Olga 2.0

Tante Olga 2.0? Community-Workshop? 

Was soll das eigentlich heißen?

Vielleicht hast du dir diese Frage auch gestellt. Vielleicht fragst du dich das sogar immer noch.

Deshalb hier einmal ganz ehrlich und direkt, worum es geht:

Meine Vision mit Tante Olga

war von Anfang an, nicht nur einen Laden zu schaffen, sondern einen Ort, der inspiriert – zu Müllvermeidung, zu nachhaltigem Konsum und zu einer Lebensweise, die enkeltauglich ist. Ich wollte zeigen, wie leicht und alltagstauglich Nachhaltigkeit sein kann.

In den letzten Jahren ist dieser inhaltliche Kern leider oft in den Hintergrund gerückt – der Ladenalltag, administrative Aufgaben, Personalplanung, Einkauf, Buchhaltung… all das hat viel Zeit und Energie gebunden.

Gleichzeitig ist über die Jahre ein neuer Wunsch in mir gewachsen: Tante Olga nicht nur als Ort des Einkaufens zu sehen, sondern als Gemeinschaft. Weg vom klassischen Verkäufer-Kundin-Verhältnis, hin zu einem solidarischen Miteinander, in dem wir uns gegenseitig tragen, stützen und stärken.

Weil ich daran glaube, dass die Welt und der Alltag mit solchen Konzepten viel menschlicher, schöner und gerechter werden kann.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen diesen Wandel nicht nur wünschenswert – sondern notwendig. Die Realität ist: Ich kann nur eingeschränkt im Laden arbeiten, weil ich mein Kind mit Behinderung betreue. Das bedeutet: Ich bin auf ein starkes Team angewiesen, das ich fair bezahlen möchte. Doch gleichzeitig steigen seit Jahren die Einkaufspreise, der Mindestlohn, die Energiekosten – und die Bürokratie. Was sinkt: Die Zahl der Menschen, die nachhaltige Produkte noch priorisieren können oder wollen.

Die Aktuellen Herausforderungen

Die Folge? Hohe Arbeitsbelastung, sinkende Einnahmen. Ich zahle mir seit fast einem Jahr keinen Unternehmerlohn mehr aus, damit mein Team weiterhin seine Löhne bekommt. Meine Rücklagen sind inzwischen aufgebraucht. 

Aktuell beantrage ich Bürgergeld, um meinen Lebensunterhalt zu decken. Das ist temporär eine Lösung, aber nicht auf Dauer.

Vielleicht hast du es schon bemerkt: Einige Spender im Laden sind seit Längerem leer. Das liegt nicht an Nachlässigkeit – sondern schlicht daran, dass das Geld für den Einkauf fehlt.

Parallel arbeite ich intensiv daran, Prozesse im Laden zu vereinfachen, zu digitalisieren, Verkaufsdaten besser auszuwerten und die Sortimente gezielter auszuwählen – alles Investitionen in die Zukunft. Doch wie das mit Investitionen so ist: Sie brauchen Zeit, bis sie sich rechnen.

All das wollte ich ursprünglich nur im kleinen Kreis teilen. Doch beim Workshop letzte Woche war eure Resonanz so klar und ermutigend, dass ich diesen offenen Einblick nun mit der ganzen Community teilen möchte.

Gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften

Tatsächlich wird es für viele kleine, unabhängige Läden – besonders für solche mit sozial-ökologischer Ausrichtung – zunehmend herausfordernd, mit den großen Handelsketten Schritt zu halten. Auch ich habe in den letzten Monaten mit viel Energie daran gearbeitet, unsere Strukturen wirtschaftlicher und gleichzeitig werteorientiert weiterzuentwickeln. Denn eines bleibt klar: Ein Unverpackt-Laden ist und bleibt ein arbeitsintensives Herzensprojekt – und ich möchte Tante Olga als Ort des Wandels und des Miteinanders unbedingt erhalten.

Mehr als nur ein Kunde

Doch dafür braucht es mehr als eine klassische Beziehung zwischen Kunden und Laden. Ich lade dich ein, gemeinsam mit uns eine solidarische Gemeinschaft zu gestalten, die sich gegenseitig unterstützt, inspiriert und trägt. Unser Ansatz orientiert sich an der Idee der solidarischen Landwirtschaften – ein Konzept, das dir vielleicht schon vertraut ist. Zwei solcher Solawis finden bei uns bereits als Ausgabestellen ein Zuhause.

Unser Workshop am 14.5.

Wie so eine solidarische Struktur konkret in einem Unverpackt-Laden aussehen kann, haben wir letzten Mittwoch in einem Workshop gemeinsam angestoßen.

✨ An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön für deine Zeit, deine Ideen und deine wertvollen Impulse. Es war spürbar, wie viel Potenzial in unserer Gemeinschaft steckt.

Weil die Zeit knapp und die Gruppe klein war, war das nur der Auftakt. Deine Beiträge – egal ob Wünsche, Visionen, Kritik oder Fragen – fließen jetzt in die nächsten Schritte mit ein.

Jetzt wollen wir einen Schritt weitergehen – gemeinsam mit dir und allen, die Lust haben, sich einzubringen. Zusammen können wir neue Wege finden, wie ein nachhaltiger, solidarischer Alltag möglich wird – und wie wir Tante Olga zu einem echten Gemeinschaftsprojekt weiterentwickeln.

Wie geht es weiter

Ob du keine Zeit hattest, den Workshop vergessen hast oder die Couch einfach zu gemütlich war – ganz egal, warum du vielleicht nicht dabei warst: Hier kommt deine zweite Chance.
Und auch, wenn du dabei warst – wir freuen uns sehr über deine Perspektive.

🙏 Wir bitten dich ganz herzlich, dir ca. 15–30 Minuten Zeit für den folgenden Fragebogen zu nehmen.

Die Fragen beziehen sich vor allem auf das Ladengeschäft und sind daher besonders relevant, wenn du bereits zu uns in den Laden kommst – oder dir vorstellen kannst, künftig vorbeizuschauen.